Handel und Wandel

Geschrieben: 02.05.2004 17:42


Angela Bekker verließ den Bürotrakt.

Die Verteilung der neuen Datenschlüssel für Section 5 des 9.Deckes stand an.
Das dementsprechende Datenpad mit den Codierungen verbarg sich in einem stählernden Koffer, welcher nur mit 8 stelliger Zahleneingabe zu öffnen war.
Diese Zahl entsprang der Fantasie des Besitzers.

Angela Bekker lief den Gang entlang bis zu dem Fahrstuhl. Dann stieg sie in diesen und fuhr eine Etage der Station hinunter.
Der Bezirk Nr. 5 lag gleich auf der linken Seite.
Ein eingesessener Konzern, welcher in dem Luxusviertel der Station angesiedelt war, hatte die monatlich neuen Codes eine Woche vor allen anderen Firmen geordert.

Angela hielt diese Begebenheit für etwas ungewöhnlich, aber nicht unmachbar.
Sie grinste. Sie hatte zwar einen Weg mehr, aber sie interessierte sich eh für Cellon Enterprises. Sie hätte zu gerne einmal den internen Geschäftsbericht von diesem Unternehmen gelesen. Angela wusste nur, dass die Firma sehr hohe Gewinne hatte, aber das keine guten Gründe dafür in dem öffentlichen Jahresbericht standen.

Hm... Ja. Detective Bekker, dachte sie. Was Ihnen nicht alles auffällt.

Sie schob ihren Gedanken beiseite als sie einer größeren Gruppe Geschäftleute Platz machte, die den ganzen Gehsteig einnahmen.
Danach ging sie weiter ihres Weges.

Das sie wegen ihrer Fracht überfallen werden könnte, machte Bekker keine Sorgen.
Denn dies lohnte sich nicht wirklich.
Falls der Koffer mit Gewalt von außen oder mit erpresster Geheimzahl geöffnet wird, löschen sich ohne weitere Eingabe von Erkennungsziffern die neuen Codes von dem Pad.
Diese zweiten Entschlüsselungs-Zahlen wurden dem Sicherheitschef der Firma, außerhalb von Angelas Wissen zugesendet.
Nun durch beide Eingaben ergibt ein positives Ergebnis.

Und überhaupt, meinte Angela. Das Erstellen von neunen Codes wegen einer zuvor erpressten Übergabe, dauerte gerade einmal 12 Minuten. Und das Abgeben ca.14 Min.

Sie erreichte den Eingang von Cellon Enterprises.
Ein Wachmann trat auf sie zu.
Er führte sie nach Überprüfung ihrer Identität zum einem Fahrstuhl, der direkt in der Chefetage der Firma endete.

Die Fahrstuhltür öffnete sich nach einigen Sekunden Fahrt und gaben einen sehr exclusiven Raum frei.
Die Vordame, eine Twi´lek, erhob sich von dem einizigen in diesem Raum stehenden Schreibtisch hoch und kam auf Angela zugelaufen.
„Guten Tag, Ms. Bekker. Theradigus Thelawr erwartet sie schon.“,wispelte die junge Frau in angenehmen Ton und führte Bekker den angrenzenden Flur entlang.
Die Twi´lek klopfte nach kurzem Gehen an eine der schweren Türen und betrat dann das Innere.

Angela folgte.

In dem Raum, den Angela Bekker jetzt betrat, befanden sich zwei Männer.
Außerdem ein mächtiger Schreibtisch, der so gut wie leer war an Arbeits-, aber um so mehr beladen mit Vergnügungssachen.
Das ganze Zimmer wirkte äußerst luxeriös.

Die Twi`lek Sekretärin stellte Angela Bekker kurz vor und verließ dann den Raum.

Einer der Männer, welcher hinter den Schreibtisch saß, war der Besitzer von Cellon Enterprises. Seine untersetzte Erscheinung starrte vor Goldschmuck.
Er lächelte der Sicherheisbeamtin entgegen, aber Angela erkannte sofort das dieses unecht war.

3 Meter weiter, direkt am Aussichtsfenster, welches sich bis auf den Boden erstreckte, stand der Andere.
Er hatte ihr den Rücken zugewandt, nicht gewillt sich bei ihrem Eintritt sofort umzudrehen.
Sein dunkler Anzug ließ ihn wie einen düsteren Schatten wirken, da sehr viel helles Licht durch die Fensterfront fiel.

Nach ein paar Sekunden wandte er sein Anglitz zu ihr. Angela musterte seine Siluette durch die Augenwinkel. Zeitgleich erhob, der ihr bekannte Chef von Cellon Enterprises das Wort.

„Nun, Ms. Bekker. Ich danke Ihnen, dass Sie unserer Firma, die neuen Sicherheitscodes so schnell neu ausgestellt haben. Der Grund ist, dass ich leider meinen Sicherheitsberater wechseln muste....“ Er machte einen Moment Pause und wandte seinen Kopf, bevor er behäbig weitersprach. „Mr. Korlban hier, ist meine neuer Sicherheitsberater und ich wollte ihm bei seinem Arbeitsantritt gerne die neusten Codes übereignen.“

Der Angesprochene trat nun zwei Schritte weiter in den Raum. Da das Gegenlicht Angela nun nicht mehr so blendete, konnte sie sich ein Bild von der zweiten Person machen.

Der ihr vorgestellte Mann nickte ihr zu. Seine Gestalt hatte etwas beeindruckendes, denn das Einzigste was sich bei ihm abhob, war das Weiß in seinen Augen.
Sein kompletter Anzug war Schwarz gehalten, ebenso seine blankgeputzen Schuhe.
Seine Hautfarbe war dunkel, seine kurz geschnittenen Haare pechschwarz.
Er hatte ein ausdrucksloses Gesicht aufgesetzt.

Angela grüßte ihr leicht links zu ihr stehendes Gegenüber mit Kopfnicken und der Aussprache seines Namens zurück und sagte: „Nun gut. „
Sie wandte ihren Blick wieder zu dem Chef. „Dann haben sie Mister Korlban sicher schon über den Ablauf der Übergabe informiert?“

Der untersetzte Mann nickte gemächlich und ließ sie wieder sein unechtes Lächeln sehen.
„Natürlich Ms. Bekker.... Wenn sie nun so freundlich wären uns die Codes zu übergeben?“

Angela Bekker nickte und trat näher an den Tisch.
Der neue Sicherheitsberater tat es ihr gleich.

In 5 Minuten waren alle Formalitäten erledigt.

Der Chef von Cellon Enterprises, dessen einzigste Bewegungen während der Unterredung ein Kopfwenden und das leichte Herumdrehens seines Stuhles gewesen waren, verabschiedete sie von seinem Platz aus.
Auch der neue Sicherheitsberater der Firma bedankte sich allein mit einem Kopfnicken.

„Meine Herren..“ antwortete Angela Bekker.
Sie schaute beide Männer an, nickte ihnen zu und ging danach zu Tür.
Sie öffnete diese.
Angela hielt kurz inne.
Eigentlich hätte es sie wegen der mangelden Konversation vermieden, noch weitere Worte zu sprechen, doch sie beschloß trotzdem noch etwas zu sagen.Sie wollte die reaktion der Männer testen.

„Falls sie in nächster Zeit wieder ihre Sicherheitskennzahlen ändern möchten..“ fing Angela an und schaute zu den beiden Herren , die sie immer noch anblickten und sich nicht gerührt haben. „.. dann richten sie ihren Wunsch mit Zeitangabe doch direkt an die Vergabebeauftragten für ihre Sektion 5. Dann erhalten sie ihre neun Sicherheiscodes noch etwas schneller.“
Sie beendete ihren Satz mit einem sehr freundlichen Lächeln.
Dann nickte sie noch einmal in die Runde und ging aus dem Raum.

Der Chef, so sah sie bevor er ihrem Blickfeld entschwand, verzog keine Miene und lächelte weiterhin.
Während der Zweite etwas den obenen Mundwinkel anhob und dessen weiße Zähne hervorblitzen.

Die Tür fiel in ins Schloß und Angela ging wieder zu dem Fahrstuhl.

Angela Bekker dachte nach, während sie nach unten fuhr.
Diese Sache, vor allem die Begündung für die neue Sicherheitscodesanforderung der Firma waren für Angela eigentlich alltäglich.
Doch wie der Besitzer von C.U. davon gesprochen hatte, ließen in Angela berechtige Bedenken aufkommen und an der Einfachheit des Sicherheitsmann-Wechsels zweifeln.
Da ist warscheinlich mehr im Hut als ein einfacher Jop-Übergang.
Ihre Teorien gingen von Betrug bis zur Tötung des alten Sicherheitsbeauftragten.
Doch sie muste über sich selbst lachen.
Das der Chef wirklich sehr schleimig wirkte und der neue Beauftragte eher was von einem Boß als alles andere, dass war nun wirklich kein Grund um diese Sache mehr Aufhebens zu machen als sonst.

Angela Bekker verließ das Gebäude von Cellon Enterprises und begab sich wieder auf das Verwaltungsdeck..

Geschrieben: 19.04.2005 17:51

(SL)

„Nun.. Was sagen sie ?“
Therford drehte sich zu seinem Untergebenen.

Mr. Korlban veriet durch die verengen der Augen, dass er noch einige Momente nachdachte bevor er antwortete.
„Ich gehe davon aus, das bei einer weiterhin gründlichen Arbeit selbst einer so prägnanten Person wie Ms. Bekker nicht auffallen würde.“
Therford nickte opptimitisch.
Er hatte die Codes für seine Firma extra früh anfertigen lassen um seinem neuen Sicherheitsexperten sein eventuelles Problem zu zeigen.
Die Verwaltungsangestellte hatte ihm einfach zu klare und unbestechliche Ansichten.
Das sie seinen durch die Blume gesprochenen Bestechungsversuch ebenso galant abgewehrt hatte, wie seine Versuche, die mehrmalig im Jahr stattfindenen Abläufe der Sicherheitskontollen seines Lagers zu abzuändern.
Er war froh einen fähigeren Mann als Jenron zu bekommen, auch wenn ihm das Glitzern in den Augen seines neuen Mitarbeiters manchmal Unbehagen bereitete.
Doch er deutete dies als eiskalte Rücksichtslosigkeit und kühles Desinteresse an anderen Dingen als Mr. Korlbans Obsession für Machtstellung und Ordnung.
Aus dem Nichts des Untergrundes mit sämtlichen Referenzen aufgetaucht, erschien ihm der neue Untergebene wie ein Segen des Himmels.